Antimachia
Der Ort Antimachia (griechisch Αντιμάχεια) liegt auf einem Hochplateau in der geographischen Mitte der Insel Kos. Hier kreuzen sich die Straßen von Kos-Stadt im Osten nach Kefalos im Westen und von Kardamena im Süden nach Mastichari im Norden. Direkt angrenzend an den Ort befindet sich der Flughafen der Insel Kos, was die Bedeutung von Antimachia als Verkehrsknotenpunkt erhöht.
Traditional House
Das Traditional House (griechisch: παραδοσιακό σπίτι / Paradosiako Spiti) ist ein kleines Heimatkundemuseum im Ortskern von Antimachia. Das ehemalige Bauernhaus wurde vom örtlichen Kulturverein renoviert und liebevoll umgestaltet um zu zeigen, wie die großen Familien bis in die Mitte des letzten Jahrhunderts auf der Insel Kos lebten.
Das Mobiliar stammt wie alle anderen Einrichtungsgegenstände aus der Umgebung des Museums. Neben den Wohnräumen im Haupthaus gibt es einen Stall mit Werkzeugen und einen Anbau mit Backofen und Webstuhl. In einem steinernen Becken des Hofes wurde das Wasser gesammelt, das in Tonkrügen vom Dorfbrunnen geholt werden musste.
Geöffnet ist das Traditional House von 9 bis 17 Uhr, Sonntag von 11 bis 15 Uhr. Der Eintritt kostet 1,50 Euro (Stand 2020).
Windmühle von Antimachia
Schräg gegenüber steht eine alte Segelwindmühle. Sie ist über 250 Jahre alt und zählt zu den ältesten, noch funktionsfähigen Segelwindmühlen im Mittelmeerraum, gemahlen wird aber nur noch zu Demonstrationszwecken.
Die Mühle wird Mylos tou Papa genannt (griechisch: Μύλος του Παπά), was "Mühle des Priesters" bedeutet und auf die einstigen Besitzer hinweist. Seit 2014 kann die Mühle wieder besichtigt werden.
Geöffnet täglich von 9 bis 17:30 Uhr.
Poria-Quelle
Die Poria-Quelle (griechisch: Πηγή Πωριά / Pigí Poriá) liegt in einer Senke am Ortsausgang von Antimachia in Richtung Kardamena. 50 Meter hinter dem Kreisverkehr an dem die Straße zum Flughafen abzweigt, mündet ein Feldweg von rechts in die Hauptstraße. Von dort aus führt ein kurzer Fußweg zur Quelle,
Das Gelände um die Quelle wird mit Steinmauern gesichert, Rinnen und Becken dienen dazu das kühle Nass zu sammeln und weiter zu leiten. Der feuchte Boden in der Umgebung lässt eine fast tropische Flora gedeihen. Die Poria-Quelle ist deshalb besonders an heißen Tagen ein idealer Ort um Ruhe und Erholung zu suchen.
Neben der Quelle befindet sich ein offener Stall. Am Jahresende wird dort von den Bewohnern von Antimachia eine große Weihnachtskrippe aufgestellt.
Die Quelle ist jederzeit frei zugänglich.
Das Kastell von Antimáchia
Das Kastell von Antimáchia befindet sich außerhalb des Ortes, am Rande der Hochebene, 170 m oberhalb der Bucht von Kardamena.
Anfahrt: Von Antimáchia kommend in Richtung Kos-Stadt. Hinter der Kaserne geht es scharf rechts (Schild "Castle"), dann knapp 3 km geradeaus bis zum Parkplatz.
Eine Bushaltestelle gibt es nicht in der Nähe. Von Kardamena aus führt ein Wanderweg hinauf zu dem alten Kastell. Von der Festung hat man eine traumhafte Aussicht auf die Bucht von Kardamena und die Ägäis, allein deshalb lohnt sich ein Abstecher hierher.
Erbaut wurde die Festungsanlage im 14. Jahrhundert von Helion de Villeneuve, den Großmeister des Johanniterordens. Angriffe der Osmanen im 15. und 16. Jahrhundert konnten ebenso wie die Belagerung der Insel 1457 abgewehrt werden. Durch das Erdbeben im Jahr 1493 wurde das Kastell fast vollständig zerstört, wieder aufgebaut wurde es bereits ein Jahr später vom Großmeister Pierre d’Aubusson.
Die Pforte der Anlage, der heutige Eingang, wurde von Fabrizio del Carretto Anfang des 16. Jahrhunderts mit einer zusätzlichen, halbkreisförmigen Bastion versehen, einem vorgezogenem Verteidigungspunkt der Festung. Die Außenmauern und der Eingangsbereich der Festung sind gut erhalten.
Im Inneren der Festungsanlage steht die kleine Kirche Agios Nikolaos, die ebenfalls aus dem 16. Jahrhundert stammt. An ihren Wänden sind einige Wandmalereien zu finden. Die zweite Kirche, Agia Paraskevi, ist aus dem 18. Jahrhundert, beide Kirchen sind normalerweise frei zugänglich. Von der Kirche Agios Panagia Eleimonitras sind nur noch die Ruinen erhalten. In der weitläufigen Anlage sind auch von den restlichen Gebäuden nur noch die Grundmauern zu sehen. Anfang des 19. Jahrhunderts gaben die Bewohner die Siedlung in der Festung auf und ließen sich im nahe gelegenen Antimáchia nieder.
Ganztägig geöffnet, Eintritt frei