
Das römische Odeon
Odeon oder Odeion (griechisch: ᾠδεῖον) war in der Antike die Bezeichnung für ein überdachtes Theater. Es wurde für Aufführungen, Wettkämpfe oder Ratsversammlungen genutzt.
Das Odeon von Kos weist den typischen, halbkreisförmigen Grundriss auf und wurde im 2. Jh. v. Chr. errichtet. Obwohl das Odeon relativ klein wirkt, haben hier bis zu 750 Personen Platz gefunden, was die Bedeutung der Insel Kos in dieser Zeit unterstreicht.

Das Odeon hatte vierzehn Sitzreihen aus hellem Marmor in zwei Abschnitten. Die neun Sitzreihen des unteren Abschnittes wurden originalgetreu restauriert. Sie wurden in der Antike von den hochrangigen Bürgern genutzt, wohingegen die oberen Sitzreihen aus Granit bestehen und für die Allgemeinheit vorgesehen waren.
Unter den Sitzreihen lagen zwei halbkreisförmige Säulengänge und eine Reihe von Räumen, die als Geschäfte oder Arbeitsräume genutzt wurden. Der Zugang zu diesen Räumen ist mittlerweile verschlossen, durch die breiten Gitter kann man aber einen Blick in die dunklen Gänge werfen.
Weniger gut erhalten ist das Bühnengebäude, das einen unregelmäßigen, fünfeckigen Grundriss aufwies. Gut zu erkennen sind aber die drei Durchgänge zwischen dem vorderen Bühnenbereich (Proszenium) und dem hinteren Bereich.
Das Odeon wurde 1929 von dem italienischen Archäologen Laurenzi entdeckt, zusammen mit dem Gymnasium und den römischen Bädern, die sich im Osten und Westen der Casa Romana, befinden.
Lage: Das Odeon liegt an der Leoforos E. Grigoriou V, gegenüber den westlichen Ausgrabungen. Von der Straße aus führt eine Zypressenalle zu seinem Eingang.
Öffnungszeiten: Mi – Mo 8:30 – 15:00 Uhr, Eintritt frei.
